Welttag des Stotterns
Stottern ist eine Störung des Redeflusses und damit auch eine Störung der Kommunikation.
Denn stotternden Menschen fällt es schwer, flüssig zu sprechen, und uns Gesprächspartnern fällt es schwer, ihnen in Ruhe zuzuhören und sie ausreden zu lassen.
Nach der Bundesvereinigung Stottern und Selbsthilfe (BVSS) stottern in Deutschland 830 000 Menschen, immerhin circa 1% unserer Bevölkerung. In der Schule sind 5% der Schülerinnen und Schüler von Stottern betroffen.
Aber was ist die Ursache des Stotterns?
Nach verschiedenen Erklärungsansätzen in der Vergangenheit ist nach heutigem Sachstand das Stottern eine angeborene Veranlagung einer neuronalen Störung. Dabei laufen die Sprachplanung und die Steuerung der Ausführung langsamer und nicht so genau aufeinander abgestimmt ab wie bei flüssig sprechenden und nicht vorbelasteten Menschen.
Für das Gespräch mit einer stotternden Person ist es nach der BVSS vor allem wichtig, diese drei Dinge zu beachten:
- geduldig zuhören
- ausreden lassen und
- Blickkontakt halten.
Alles andere, wie z.B. das Beenden der angefangenen Sätze, ist für Stotternde nicht hilfreich, sondern häufig eher demütigend.
Wie ein betroffener Stotternder kürzlich nach einer Veranstaltung sinngemäß sagte: „Warum lasst ihr mich nicht in Ruhe meinen Satz zu Ende stottern? Ihr wartet doch auf Menschen, die gehbeeinträchtigt sind und langsam und humpelnd über die Straße laufen.“
Wenn wir eine inklusive Gesellschaft verwirklichen wollen, dann ist es wichtig, über die Belange beeinträchtigter Menschen Bescheid zu wissen. Denn nur dann können wir situationsangemessen reagieren und uns gegenseitig wertschätzen und respektieren.
Wer mehr über das Thema Stottern wissen möchte, findet nähere Informationen dazu z.B. bei der Selbsthilfeorganisation „Bundesvereinigung Stottern und Selbsthilfe e.V.“ unter www.bvss.de
Sörup, den 22.10.2023 Doris Wendelborn, SPD Sörup