Vor zwei Jahren bin ich angetreten, um die SPD Schleswig-Holstein gemeinsam mit euch voranzubringen. In der Zeit ist viel passiert. Die SPD hat eine neue Parteiführung gewählt, die gesellschaftliche Auseinandersetzung hat an Schärfe gewonnen, es gab furchtbare rassistisch motivierte Terroranschläge und aktuell fordert uns die Corona-Krise bis zum Äußersten.

Gerade weil die Zeiten schwierig sind, bewerbe ich mich erneut um den Landesvorsitz. Die SPD wird mehr denn je gebraucht. Zudem gibt es gerade in Krisenzeiten die Chance auf Veränderungen zum Besseren. Ich bin fest entschlossen, diese Möglichkeiten gemeinsam mit euch zu nutzen.
Vor der SPD liegen zwei entscheidende Jahre. Ich erlebe uns in Land und Bund so geschlossen wie lange nicht mehr. Alle haben den Ernst der Lage erkannt. Die aktuelle Krise belegt, dass wir mit unserer Politik für einen handlungsfähigen und starken Staat richtigliegen.
Auf Grundlage der Impulse aus Schleswig-Holstein hat die Bundes-SPD im Dezember 2019 ein Sozialstaatskonzept beschlossen: Grundrente, Kindergrundsicherung, die Abkehr von Hartz-IV und die deutliche Erhöhung des Mindestlohns sind unsere Antworten auf die wachsende soziale Ungleichheit in Deutschland.

Als eure Landesvorsitzende habe mir vorgenommen, das klare Profil unseres Landesverbandes zu bewahren. Dazu gehört weiter voraus zu denken als andere und der Anspruch, inhaltlicher Motor für die gesamte SPD zu sein. Mit unseren Vorschlägen zur Zukunft der Arbeit haben wir das Thema der Arbeitszeitverkürzung weit über die Landesgrenzen hinaus auf die Agenda gesetzt.
Zu unserem Profil gehört auch, politische Verantwortung für die Menschen im Land zu übernehmen. Mir ist wichtig, dass auf die SPD Schleswig-Holstein Verlass ist. Deshalb haben wir in der Corona-Krise, wo das nötig war, eng mit der Landesregierung zusammengearbeitet und beispielsweise durch unsere Zustimmung zum Nachtragshaushalt die finanzielle Handlungsfähigkeit des Landes sichergestellt.

Als SPD Schleswig-Holstein gehen wir aber auch neue Wege. Dazu gehört der Vorschlag einer neuen Satzung und die von mir wieder eingeführte Denkfabrik. Im Land gibt es eine wachsende Neugier auf die SPD. Man schaut auf uns, weil man merkt, dass bei uns Bewegung und Fortschritt ist.
Das betrifft auch unser Verhältnis zu alten und neuen Verbündeten. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir eng und vertrauensvoll mit den Gewerkschaften zusammenarbeiten. Wenn bei Karstadt Entlassungen angekündigt werden oder unsere Werften in Gefahr geraten, ist die SPD da. Aber auch Unternehmerinnen und Unternehmer im Land sagen mir immer häufiger, dass wir Veränderungen brauchen und dass sie dabei auf uns setzen.
Auf uns hoffen diejenigen, die zurecht sagen, dass Schleswig-Holstein mehr kann. Die wissen, dass unser wunderschönes Land eine Regierung braucht, die einen gemeinsamen Plan hat und eine Vision für die Zukunft. Darüber werden wir 2022 eine Wahlauseinandersetzung führen und ich bin fest davon überzeugt, dass wir sie am Ende gewinnen werden.

Ich freue mich sehr, dass meine Stellvertreterin Sophia Schiebe und mein Stellvertreter Sönke Rix sowie unser Schatzmeister Stefan Bolln ebenfalls erklärt haben, dass sie erneut kandidieren werden. Wir gehen in zwei entscheidende Jahre für die SPD Schleswig-Holstein. Sie werden von der Bundestagswahl in 2021 und der Landtagswahl in 2022 bestimmt werden.
Hiermit bitte ich ein zweites Mal um eurer Vertrauen, eure Kraft und eure Unterstützung, um unsere Landespartei durch zwei entscheidende Jahre zu führen.
Eure Serpil